„Barrierefreies Bauen in Sachsen-Anhalt – Wie geht´s (besser)?“ war das Thema des Fachgespräches des ABiSA, das mit Vertretern der Landtagsfraktionen und der Wohnungswirtschaft geführt wurde.

Die aufgestellten Thesen des ABiSA – Vorstandes: „Barrierefreiheit von der ersten Wohnung an!“, „Streichung der bestehenden Ausnahmegenehmigungen in der Bauordnung und den Technischen Baubestimmungen bzgl. der Barrierefreiheit“ und die Einführung einer verpflichtenden Überprüfung der Barrierefreiheit wurden kritisch hinterfragt.

Einhellig meinte Politik und Wirtschaft, dass die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum eine Frage des Bedarfs und letztlich der Wirtschaftlichkeit ist.

Als Möglichkeit entgegen der Generalforderung schilderte Sigrid Meyer von der Schönebecker Städtischen Wohnungsbaugesellschaft die Möglichkeit der speziellen kundenbezogenen Sanierung.

Zu Fragen der Finanzierung und der Schaffung von Anreizen diskutierten die anwesenden Landtagsabgeordneten die Möglichkeiten der Schaffung von Anreizen für Wohnungsunternehmen in Form von Abschreibungsmöglichkeiten oder zusätzlichen Förderprogrammen.

Das Aufzugsprogramm des Landes könne hierfür ein Beispiel sein, auch wenn der ABiSA grundsätzlich kritisiert, dass zwischen barrierefrei und barrierearm unterschieden werden muss.

„Schließlich ist auch eine Behinderung eine Frage der Zeit“, warf Marcus Graubner ein, der sich auf die Erkenntnisse der ABiD – Studie zu „Altwerden mit einer Behinderung“ bezog.

„Wem heute noch barrierearm reicht, der wird morgen auf Barrierefreiheit angewiesen sein.“

Wir haben mit unseren Thesen ein Thema aufgerufen, dass sicher spannungsgeladen, aber notwendig auszudiskutieren ist.

Das heutige Fachgespräch war ein erster Schritt dazu. Es werden weitere Runden mit Interessenvertretungen und Spitzenverbänden folgen.