„Luise liebt Kunst“ stand über den Einladungen zum heutigen Nachmittag. Das trifft oder traf mit Sicherheit auf die Namensgeberin des Hauses, die preußische Königen Luise, zu. Die kühne Behauptung ist aber auch richtig in Bezug auf die Besucherinnen und Besucher der Begegnungsstätte in der Moskauer Straße.

Darum begrüßte der ehrenamtliche ABiSA Geschäftsführer Frank Schiwek die zahlreich erschienenen Gäste zu einer außergewöhnlichen Ausstellungseröffnung. Außergewöhnlich, weil sie mitten in der Woche und mitten am Tag stattfand. Mittendrin eben, wie auch die Besucherinnen und Besucher der Begegnungsstätte sich sehen und gesehen werden wollen.
Diese besondere Einladung war voller Absicht, denn die Initiatoren wollten, dass sich die ausgestellte Kunst und damit auch die Eröffnung der Ausstellung in das Leben der Begegnungsstätte einfügt und nicht umgekehrt.

Darum saßen die geladenen Ehrengäste gemischt mit den regelmäßigen Besucherinnen und Besuchern bei Kaffee und Kuchen, statt bei Sekt und Schnittchen. Diese Ausstellung ist nicht die erste, die das Haus präsentiert. Neben thematischen Ausstellungen zu Flucht und Vertreibung und zur Ergotherapie im „Haus Elisabeth“ des Diakonievereins stellten bereits weitere Künstlerinnen und Künstler hier aus: die Fotografin Anneliese Klose und der Karikaturist Phil Hubbe sind nur zwei Vertreter.

Wie kamen wir nun auf die Zusammenarbeit mit Heinrich Huke? Die meisten Bilder von beiden Hukes zeigen Stadtansichten oder Motive aus unserer Heimat. Sie haben neben dem künstlerischen auch einen historischen Wert. Viele Dinge, die man hier mit Pinsel und Farbe festgehalten sieht, gibt es so, wie sie hier zu sehen sind, gar nicht mehr. Sie haben sich verändert oder sind ganz verschwunden. „Die Ansichten einer Stadt im Wandel“, war ein Titel den wir für diese Ausstellung auch im Kopf hatte. Und genau hier setzt auch ein fast schon therapeutisch zu nennender Ansatz an. Die Initiatoren um Frank Schiwek wollen mit den Bildern aus unserer Stadt und unserer Region von gestern und heute Erinnerungs- und Gesprächsanlässe schaffen. „Weißt du noch, damals…“, „Hier an dieser Stelle war doch….“…. So kommt man über Kunst ins Gespräch, so hilft Kunst erinnern, so führt Kunst Menschen zusammen. Und damit passt genau diese Ausstellung, passen diese Bilder hierher in unser „Haus Luise“.

Dank für die Ausstellung gilt in erster Linie, natürlich Heinrich Huke selbst, aber auch seiner Frau für die Geduld, die sie besonders in der Vorbereitungsphase haben musste. Dank aber auch an den ehemaligen ABiSA-Mitarbeiter und Freund Hermann Srb, der den Prozess des Werdens und Wachsens der Ausstellung mit begleitet und nach Kräften unterstützt hat. Und dank letztlich auch an Tim Schiwek für die musikalische Umrahmung der Vernissage.