Positionspapier des Inklusionsbeirates bei dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen zum Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen veröffentlicht
Der Allgemeine Behindertenverband in Sachsen-Anhalt e.V. unterstützt das am 27.07.23 veröffentlichte Positionspapier des Inklusionsbeirates bei dem Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen zum Aktionsplan für ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen und fordert dringende Maßnahmen um ein diverses, inklusives und barrierefreies Gesundheitswesen für Menschen mit Behinderung sowie alle Menschen umzusetzen.
Die bisherige Umsetzung des inklusiven Gesundheitswesens ist zweifellos ein wichtiger Schritt in Richtung sozialer Gerechtigkeit und gleicher Gesundheitschancen für alle. Dennoch stehen wir noch immer vor vielen Herausforderungen auf dem Weg zu einer wirklich inklusiven Gesundheitsversorgung.
Positiv ist anzumerken, dass schon einige Maßnahmen ergriffen wurden, um den Zugang zur Gesundheitsversorgung für marginale Bevölkerungsgruppen zu verbessern. Programme zur finanziellen Unterstützung, Präventionskampagnen und die Förderung von Gesundheitsaufklärung haben dazu beigetragen, die Gesundheitsdisparitäten zu verringern. Die Integration von Dolmetschern und sensibilisiertem Personal hat auch die Kommunikation zwischen Gesundheitsdienstleistern und Menschen mit Barrieren erleichtert.
Jedoch sehen wir auch noch viele Defizite. Eine der größten Herausforderungen ist die nach wie vor ungleiche Verteilung von Ressourcen. Inklusives Gesundheitswesen erfordert eine ausreichende Finanzierung, um sicherzustellen, dass alle Menschen Zugang zu qualitativ hochwertigen Gesundheitsdienstleistungen haben. Leider sind in einigen Regionen immer noch Engpässe und unzureichende Mittel ein Hindernis für eine gleichberechtigte Versorgung.
Des Weiteren müssen wir auch die Sensibilisierung und Ausbildung im Gesundheitswesen weiter verbessern. Medizinisches Personal sollte geschult werden, um die spezifischen Bedürfnisse und inklusive Hintergründe verschiedener Patientengruppen besser zu verstehen und zu berücksichtigen. Nur so können Vorurteile und Diskriminierung effektiv reduziert werden.
Besondere Aufmerksamkeit verdient der Punkt, die vollständige Inklusion von Menschen mit Behinderungen endlich in den Arztpraxen und medizinischen Einrichtungen umzusetzen. Obwohl schon einige Fortschritte erzielt wurden, gibt es immer noch Barrieren für Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen, sei es im physischen Zugang zu Einrichtungen oder in der Bereitstellung geeigneter Behandlungsmethoden und Behandlungsplätze.
Um das inklusive Gesundheitswesen erfolgreich umzusetzen, benötigen wir eine verstärkte politische Unterstützung und eine gemeinsame Verantwortung aller Akteure im Gesundheitssystem. Regierungen müssen sich stärker für die Integration von Inklusion in die Gesundheitspolitik einsetzen und die nötigen Mittel bereitstellen. Gesundheitseinrichtungen müssen Maßnahmen ergreifen, um ihre Dienstleistungen wirklich inklusiv zu gestalten und das Personal entsprechend zu schulen.
Abschließend lässt sich sagen, dass die bisherige Umsetzung des inklusiven Gesundheitswesens bereits einige positive Auswirkungen gezeigt hat. Es ist jedoch von entscheidender Bedeutung, dass wir uns nicht auf unseren bisherigen geringen Erfolgen ausruhen, sondern weiterhin engagiert daran arbeiten, ein inklusives Gesundheitswesen zu verwirklichen. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir eine Gesellschaft schaffen, in der alle Menschen unabhängig von ihren individuellen Merkmalen gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsversorgung und Wohlbefinden haben.